Frankreich
03.-13.August 2019
Graz - Cremona
Tag 1
Samstag, 3. August 2019 03:31 MESZ
Österreich - Italien
Entfernung: 796,5 km
Dauer: 14 h, 45 min und 50 sec
Minimale Höhe: 28 m
Maximale Höhe: 1808 m
Anstieg (insgesamt): 13851 m
Gefälle (insgesamt): 14182 m
Wenn du die Strecke sehen willst, dann klicke auf diesen Link:
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Graz - Pack - Klippitztörl -
Sankt Veit an der Glan - Feldkirchen - Villach - Tarvis -
Raibl - Villa Satina - Sauris -
Lorenzago di Cadore - Pieve di Cadore - Don di Gosaldo - Canal San Bovo -
Gallio - Folgaria - Mori - Campedello -
Pazzon - Ponte del Cantone - Asola -
Cremona
Früh morgens habe ich das Motorrad gestartet. Es sollte ein schöner Tag werden, mit einigen Stunden an Fahrzeit damit ich nicht zu viele Tage verliere, bis ich die Grenze zu Frankreich passiere.
Frankreich… ich war noch nie mit dem Motorrad in Frankreich. Den Ansporn, Frankreich mit dem Motorrad zu bereisen, habe ich von zwei (Freunden?) Gerhard F. u. Klapperman, die als Genusfahrer sich schon mehrfach das Frankreich reingezogen hatten. Immer wieder hatten sie davon geschwärmt wie schön es in Frankreich wäre.
So dachte ich mir, vielleicht wäre das auch einmal etwas für mich und außerdem wurde es mal Zeit, eine richtige Tour zu starten. Geplant war die Grand de Alpes zu fahren.
Eine Tour mit 685 Kilometer Streckenlänge und 21 Pässe
Die Strecke mit dem Autozug von Graz nach Feldkirch, um Zeit zu gewinnen, habe ich mir erspart, da ich viel lieber selber fahre und ich die gewonnene Zeit nicht in der Schweiz mit ihren absurden Geschwindigkeitsbeschränkungen liegen lassen wollte. So habe ich mich dazu entschlossen, die Strecke per Motorrad von Graz zu starten, die Schweiz nicht zu durchqueren (es geht auch ohne Schweiz!) und etwas westlicher als die Grand de Alpes bis zum Genfer-See hoch zu fahren und erst dann die originale Strecke vom Genfer-See nach Menton zu fahren.
Nach einigen Wochen Vorbereitungszeit und jede Menge Tipps zu verarbeiten, war es dann schlussendlich am 03.08.2019 soweit um die Reise anzutreten.
Der erste Tag sollte mich mal relativ weit von der Heimat in Richtung Frankreich bringen und so kam es, dass der Start um 03:30 Uhr erfolgte. Ok, da war es noch dunkel und man sieht nicht wirklich viel von der Gegend wenn es noch dunkel ist, aber das konnte ich getrost vernachlässigen, denn die Strecke, wo ich im dunklen fahren musste, kannte ich von meinen hunderten Tagesausflügen zu genüge.
So fuhr ich über die Pack und dem Klippitztörl und erst in der Höhe von Guttaring/Kärnten wurde es schön langsam hell. Diesen Vorsprung nutzte ich dann später, um doch noch das eine oder andere Foto zu erhaschen.
Hier hatte ich schon die Pack und das Klippitztörl hinter mich gelassen.
Vorbei am Ossiachersee....
Vorbei am Ossiachersee und Villach, kam ich nun doch sehr früh an die Grenze zu Italien.
Der Lago del Predil hatte sehr wenig Wasser
In Tarvis bog ich Richtung Raibl ab, um nicht das langweilige Kanaltal entlangfahren zu müssen. Die Strecke führte vorbei am Lago del Predil, über den Neveasattel und nach einer recht alten, teilweise mit Pflastersteinen ausgelegten Tunnelreichen und kurvenreichen schmalen Straße, den Lago di Sauris zu erreichen.
Diesen See hatte ich schon um 08:10 Uhr erreicht. Ich lag also noch voll im Plan und so nahm ich mir die Zeit für einige Fotos. Seine Farbe hat etwas ganz besonderes und immer wieder kann ich mich über dessen Schönheit erfreuen.
Inzwischen gab es immer wieder einmal etwas Nebel
Der Sauris-See
In der Nähe der Staumauer hat der See eine Türkise Farbe, weiter entfernt ist der See in Grün gehalten.
Gleicher See, andere Farbe
Doch nicht nur der See ist ein besonderes Juwel, nein einige hundert Höhenmeter darüber, liegt die Ortschaft Sauris, welche eigentlich in zwei Teilen, den unteren und dem oberen Teil geteilt ist.
Das gepflegte Aussehen der Gegend und die alten Bauernhäuser mit ihren besonderen Baustil passen perfekt in das Landschaftsbild.
Die Orstschaft Sauris
Wunderschöne alte Bauernhäuser
Am liebsten, hätte ich jedes Haus fotografiert
Eine Kirche darf natürlich auch in Sauris nicht fehlen.
Einige Hunderte Meter weiter, bevor man den höchsten Punkt des Berges erreicht hat, entstand dieses Foto mit den abgerutschten Hängen, wo darunter ein wahres Farbenspiel hervorkam. Auch die Straße mit den Steinmauern und der steinernen Begrenzung sieht zum Hintergrund ganz toll aus.
Im Hintergrund die abgerutschten Hänge – Klicke auf das Bild…
Immer wieder sieht man diese schönen Berge
Ein altes Steinhaus - zu schade, um es verfallen zu lassen
Auch von schöner Farbe ist der Lago di Cadore
Gleicher See, - andere Farbe
Lago di Cadore
Wunderschöne Berge begleiteten mich Richtung Gardasee
Würde ich wissen, wie die Berge alle heißen, würde ich es hier erwähnen.
Nach dem Passo Cibiano, Passo Duran und Passo Brocon (SP79) muss man unbedingt nach Castello Tesino abbiegen und dann die SP75 weiter nach Gringo (lt. GoogleMaps – heißt die Ortschaft Grims – keine Ahnung warum???) fahren. Diese Strecke macht unglaublich viel Spaß(kurzes Video unten) – glaubt es mir! Nach ca. 110 weiteren kurvenreichen Kilometern nach Gallio, weiter über die SP 349 nach Virti kommt man noch zum Castel Beseno (ist sicher auch eine Besuch wert), bevor man in das Flachland um Rovereto hinunterkommt und den Temperaturunterschied zu den Bergen merkt.
Castel Beseno
Die ausgestorbene Ortschaft Nomi, - zumindest in der Nachmittagszeit (15:20 Uhr)
Das erste Mal, dass ich den Gardasee nicht gesehen habe, aber ich muss sagen, dass auch die Fahrt auf der Rückseite des Monte Baldo angenehm uns stressfrei verlaufen ist. Zumindest gab es gegenüber der Strecke entlang des Sees, so gut wie keinen Verkehr und man ist doch auf einer angenehmen Höhe unterwegs.
Der Fluss Mincione bei Peschiera del Garda , der vom Gardasee kommend, später in den Fluss Po mündet
In Isola Dovarese fährt man durch das Tor vom Palazzo del Pretorio Richtung Cremona
Am Abend bin ich noch in Cremona auf der Suche nach einem guten Restaurant gewesen. Schlussendlich, habe ich mir dann in der Innenstadt an einem belebten Platz eine (Herzlose) Pizza bestellt und musste mich damit zufrieden geben.
Spätestens hier wusste ich, warum ich einen eigenen Pizza-Offen gebaut habe.
Fast 800km Landesstraßen und mehr als 14 Stunden, dazu noch einige tausend Kurven und viele Höhenmeter haben auch mich etwas müde gemacht.
Im Allgemeinen war ich mit dem ersten Tag aber recht zufrieden.
Falls jemand einmal mit dem Motorrad Richtung Gardasee fahren will, kann ich jedem die gefahrene Strecke Tarvis-Rovereto empfehlen, da man von Tarvis bis kurz vor dem Gardasee immer auf den Bergen unterwegs ist, ohne einmal in einem langweiligen Tal oder in einer Ebene, von der brütenden Hitze gequält zu werden.
Der nächste Tag war super geplant, - zumindest hatte ich das noch an diesem Tag gedacht und konnte deshalb relativ ruhig schlafen.
Wenn du nicht viel lesen willst, dann musst du Tag 2 überspringen!